Frauenbund Haibühl - Ottenzell gehört der Vergangenheit an

Der Weg zur Auflösung des Frauenbundes in Haibühl-Ottenzell war hürdenreich. Dass es offenbar leichter ist, einen Verein ins Leben zu rufen, als ihn aufzulösen, erlebte der Zweigverein vor kurzem. Der Verein hat sich vom Diözesanverband Regensburg losgesagt. Dazu brauchte es viele Telefonate und einen umfangreichen Briefverkehr. Dennoch musste noch eine Auflösungsversammlung stattfinden, die mit rund 30 anwesenden Frauen am Freitag, 13. Januar im Wolfgangsheim über die Bühne ging.

Vorsitzende Maria Reiner konnte dazu auch die Diözesanvorsitzende Martha Bauer und Pfarrer Johann Wutz, der als geistlicher Beirat wirkt, willkommen heißen. Der Kassenbericht von Inge Pfeffer umfasste den Zeitraum vom 22. September bis 31. Dezember 2022 und die Kontobewegungen seit der letzten Jahreshauptversammlung. Ihm liegen noch einige letzte Ausgaben (z. B. für Ehrungen, Geburtstagsgeschenke, Adventfeier) und diverse Spenden (wir berichteten) zugrunde. Das Konto ist somit bis auf einen kleinen Rest, der dem Diözesanverband zufließt, ausgeglichen. Die Kasse wurde von Monika Eckl und Hildegard Multerer geprüft und für in Ordnung befunden. Schriftführerin Johanna Schreiner beleuchtete nochmals die Aktivitäten in dieser Zeit. Dazu zählen die Jahreshauptversammlung, Oktoberrosenkranz, Spendenübergabe an Schule, Erntedankaltar, Besuch aus der ehemaligen Pfarrei von Pfarrer Wutz, Abschluss des Pfarreijubiläums, Kuchenverkauf am Patrozinium, Adventfeier. Erwähnung fanden mehrere runde Geburtstage und ein Todesfall.

Auslöser des Grolls an der Basis sind steigende Mitgliedsbeiträge, von denen nur wenig vor Ort verbleibt, während der Rest an die Dachverbände abfließt. Aber auch eine gewisse Überalterung in der Mitgliederstruktur macht Vorsitzende Maria Reiner für die Kündigungen der Mitglieder geltend. Die Suche nach Frauen, die mit frischen Ideen in einem jungen Führungsteam frischen Wind in den Zweigverein bringen, führten nicht zum Erfolg. Der Nachwuchs blieb aus. So fanden sich auch während der Mitgliederversammlung keine Kandidaten für das Leitungsteam. 

Martha Bauer dankte in ihrem Grußwort für die Einladung und sagt allen Vorstandschaftsmitgliedern, die jahrelang in der Verantwortung standen, ein herzliches Vergelts Gott für ihren Dienst im Namen des KDFB. „Es ist sehr schade, dass sich niemand mehr findet, der weitermachen würde“, sagte sie. Es brauche nur drei Leute, um einen Zweigverein weiterzuführen. Dennoch sei sie sich bewusst, dass derzeit eine schwierige und magere Zeit ist. Zugleich verlieh sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich vielleicht im Laufe der Zeit doch wieder ein Frauenbund in Haibühl etablieren könnte. Außerdem erinnerte sie noch einmal an die Anfänge des KDFB. Auch vor 113 Jahren, als Ellen Amann 1918 den KDFB gründete, sei es nicht einfach gewesen. „Wir sind froh über jede, die mit uns den Weg geht“, so die Diözesanvorsitzende, die eine Neugründung nicht ausschloss.                                        

Der Frauenbund sei auf die Generationenarbeit ausgelegt und brauche junge und ältere Mitglieder, die miteinander die christlichen Werte beleben und weitertragen. Die Adventfeier sei noch ein schöner und wertschätzender Abschluss für die Frauen gewesen, der ein gutes Gefühl mit auf den Weg gibt. „Auch wenn man sich jetzt trennt, muss es nicht als Rosenkrieg enden“, waren sich Martha Bauer und Maria Reiner einig über die ordnungsgemäße Auflösung nach den Regularien. Das Geld kommt auf ein Sonderkonto, wird drei Jahre gelagert und fließt bei einem eventuellen Neustart eines neu gegründeten Zweigvereins in dessen Kasse. Nach Ablauf dieser Zeit geht das Geld an den Fond „Frauen helfen Frauen in Not“. Bauer würde sich freuen, wenn man den Verband weiterbegleiten würde mit dem Gebet und Gedanken. Das Bildungsprogramm und die Ideen auf der Homepage dürfen die Frauen ebenfalls gerne weiternutzen. 

Auch Pfarrer Wutz schloss sich den Dankesworten von Martha Bauer an für die wichtige Arbeit der Frauen in den ganzen 44 Jahren. Die Gründungsversammlung des KDFB-Zweigvereins Haibühl-Ottenzell erfolgte am 21. September 1978 im Rahmen der Nachmission in der Pfarrei Haibühl. Pfarrer Max Heitzer verhalf dem Frauenbund bei der Vereinsgründung zum Durchbruch. Gründungsvorsitzende waren Maria Arm und Emma Aschenbrenner. Gestartet wurde mit fünf Mark Jahresbeitrag und 100 Mark Startkapital der Diözese. (Bericht und Bild: Pfeffer)

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Veröffentlichung

Fr, 13. Januar 2023

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