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Auf dem Weg zur eigenständigen Pfarrei

Der Weg zur eigenen Pfarrei Haibühl war lang und steinig. Dies wurde deutlich beim rund einstündigen Festvortrag von Heimatforscher Dr. Josef Eckl, der sich mit der Kirchengeschichte genauer befasst hatte. 33 interessierte Zuhörer versammelten sich dazu in der Schulaula von Haibühl. Ihm lagen von Pfarrer Max Heitzer mehrere Veröffentlichungen aus den 70-er-Jahren vor.
Weiter bedankte sich Eckl für Archivmaterial bei Helmut Schnabl (Hohenwarth), Clemens Pongratz und Ludwig Baumann (Bad Kötzting) sowie Alfred Silberbauer (Rimbach). In seinen Begrüßungsworten dankte Pfarrer Johann Wutz dem Referenten für seine Recherchen und Nachforschungen. Wegen der Materialfülle beschränkte sich Eckl in seinen Ausführungen auf einige
Kernaussagen und Wendepunkte der Geschichte. Der reich bebilderte Vortrag war gespickt mit Abbildungen alter Fotos, Zeitungsartikeln, Landkarten und Urkunden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens Haibühl geht auf 1283 zurück. „Haibuchel“ war eine Ansiedlung mit knapp zwei Anwesen. So gab die frühere Grundstücksbezeichnung ein „Gehai“ (markiertes Grundstück, das von der allgemeinen Beweidung ausgeschlossen war) der Pfarrei seinen
Namen. Hinweise lassen darauf schließen, dass das Grundstück auf dem Hügel lag, wo sich die heutige Pfarrkirche befindet. Um 1600 wurde Haibühl Beimautstelle an der neuen Salzstraße von der Donau nach Klattau. Nach ersten Bemühungen 1625 kam es erst 1659 zum Bau der Kapelle zum
heiligen Wolfgang. Geldmittelspender war ein gewisser „Michel Aschenprener zu Haibiehl“, der von der Bau-Gesamtsumme (185 Gulden) allein 150 Gulden (über 80 Prozent!) zur Verfügung stellte. „Aus welchen Gründen auch immer“, so Josef Eckl.
1708/09 kam es zur Errichtung einer Klause durch „Hans Fr. Hieronymus Maurer ord: St. Hieronymi, Claußner zu Podenmaiß“. Die Säkularisation 1803 führte zu einschneidenden Veränderungen in der Mutterkirche in Kötzting. Die vorhandenen fünf Priester wurden auf drei reduziert und so konnten
die Aufgaben der großen Pfarrei nicht mehr bewältigt werden. 1808 kam es zur Ausgliederung von Haibühl und Arrach nach Lam. 1858 wurde Ottenzell von Rimbach ebenfalls nach Lam ausgepfarrt.
„Seit 1858 sind also die drei Hauptorte Arrach, Haibühl und Ottenzell in eine gemeinsame Pfarrei eingegliedert“, so Eckl.
Ab 1819 bemühte man sich um einen eigenen Seelsorger für Haibühl, da der zuständige Lamer Kaplan nach Prackenbach versetzt wurde. Nach Plänen des Architekts Schott aus München wurde im Jahr 1904 die Haibühler Kirche zu einer „Perle des Bayerischen Waldes“ erweitert. Am 24. Oktober
benedizierte Kammerer Johann Frisch das Gotteshaus. „Erbauer, Eigentümer und Chef der damals (1907) modernsten und fortschrittlichsten Wasserversorgung in der Pfarrei Haibühl war der Lamer Pfarrer Sebastian Holzner, der als Privatmann beim Darlehenskassenverein das nötige Geld aufnahm und es im Laufe der Jahre aus dem Wasserzins der Darlehensnehmer zurückzahlte“, berichtete der Referent. Im Jahr 1907 wurde mit Franz Xaver Eckl von der Pfarrei Lam für Haibühl ein Kaplan fest abgestellt. Die exponierte Kooperatur/Expositur bestand bis 1922, also 15 Jahre lang. 1922 avancierte der letzte hier wirkende Expositus Johann Busch zum ersten Pfarrer der neuen Pfarrei Haibühl. Er stockte 1927 den Kirchturm auf 26 Meter Höhe auf. 1934 wurde unter Pfarrer Josef Graf die Pfarrkirche renoviert. 1931/34 entstand das heutige Pfarrgebiet, als mit Eck, Eschlsaign, Ottmannszell, Kless und Hinterhaibühl einige Weiler von Lam nach Haibühl umgepfarrt wurden. „Die Pfarrei erhielt ihr heutiges Gesicht“, wusste Eckl zu berichten. Von den insgesamt neun Haibühler Pfarrern wirkte Franz Xaver Pongratz (1937-1971) am längsten als Seelsorger. Ihm ist es auch zu verdanken, dass im März 1942 die für Kriegszwecke abgenommenen Glocken durch neue ersetzt werden konnten. Am 17. Juli 1977 wurde der Grundstein zur neuen Pfarrkirche St. Wolfgang gelegt. Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller konsekrierte am 21. September 2003 den neuen Altar. Seit dem Jahr 2007 besteht eine Pfarreiengemeinschaft mit Hohenwarth unter einem gemeinsamen Seelsorger.
Der Blick zurück zeige, dass es nicht ein geradliniger, sondern ein schwieriger Weg mit vielen Hindernissen war bis zur heutigen Pfarrei, meinte Eckl, der gleichzeitig auch einen Weg nach vorne wagte. „Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass in den kommenden Jahrzehnten einschneidende organisatorische Veränderungen bewältigt werden müssen. Doch wir dürfen Vertrauen zum Herrgott haben, auch wenn wir dessen Wege und Wirken oft nicht sofort verstehen“, sagte der Sprecher.
Mit einer Jubiläumskerze dankte PGR-Vorsitzende Nina Vogl Josef Eckl für seinen überaus interessanten Vortrag. Bei kühlen Getränken war anschließend noch Gelegenheit zum gegenseitigen Gedankenaustausch und zur Beantwortung von Fragen. (Bericht und Bild: Pfeffer)

Fotoserien

Vortrag Dr. Eckl (SA, 16. Juli 2022)

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Veröffentlichung

Sa, 16. Juli 2022

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