Die Einführungen von hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern in Pfarreiengemeinschaften an der Basis sind rar geworden. Am vorletzten Samstag war Tobias Krenn der einzige Gemeindereferent für die über 600 Pfarreien im Bistum Regensburg, der zusammen mit drei Pastoralreferenten im Beisein ihrer Familien, Freunde und zahlreicher Weggefährten in der Basilika St. Emmeram in Regensburg von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in ihren Dienst im Bistum Regensburg ausgesandt wurden. Im Anschluss an den Pontifikalgottesdienst erhielten die vier neuen pastoralen Mitarbeiter ihre Ernennungsurkunden. Mit einem Dankgottesdienst eine Woche später gedachte die Pfarreiengemeinschaft Haibühl-Hohenwarth diesem denkwürdigen Anlass.
Die Pfarrkirche St. Wolfgang in Haibühl war gut gefüllt mit Gottesdienstbesuchern, als der feierliche Einzug des liturgischen Dienstes unter Orgelklang stattfand. Das tönende Bläser-Intro der vier Bläser der Knappschaftskapelle Bodenmais unter der Leitung von Hans Kuchler unterstrich das festliche Gepräge der Messfeier, die von Ortspfarrer Johann Wutz, Pfarrer Alexander Kohl, Diakon Josef Schlecht und Pfarrvikar Janusz Kloczko (Bodenmais) zelebriert wurde. Die musikalische Umrahmung oblag dem Gemeinschaftskirchenchor Haibühl-Hohenwarth unter der Leitung von Ewald Pirtzl, der die „Pastoralmesse in D zu Ehren des göttlichen Kindes“ von Namensvetter Franz Krenn zur Aufführung brachte. Pfarrer Wutz hieß alle willkommen mit dem Wahlspruch des Gemeindereferenten „Dient einander mit der Gabe, die jeder empfangen hat“ (1 Petr 4,10) und wünschte sich, dass ihn Gott auch weiterhin leiten und führen wird, um im lebendigen Glauben zu wirken.
Die Lesungen trugen Franz und Karin Wellisch vor. „Wir leben in sehr unruhigen Zeiten von Glaubensschwund, Kirchenauszug, Vorurteilen und Anfeindungen, wo keiner so recht sagen kann, wie es weitergehen wird, und immer mehr Menschen der Kirche den Rücken kehren“, so die Gedanken von Festprediger Diakon Josef Schlecht. Wenn sich da ein junger Mensch einlässt auf den kirchlichen Dienst im Hauptberuf, dann sei das eine große Freude, die tiefe Dankbarkeit bei allen auslösen sollte, weil inzwischen nicht nur ein Priestermangel zu beklagen sei, sondern gar ein grundlegender Nachwuchsmangel in allen pastoralen Berufen. „Wie dringend bräuchten wir in einer kälter werdenden Gesellschaft Glaubensboten, die vom Feuer der Liebe Gottes angesteckt brennen und in der Gesellschaft den Zusammenhalt, sowie das Mit- und Füreinander wieder mehr stärken“, so Schlecht.
Tobias Krenn sei einer von wenigen, die von klein auf hineingewachsen seien in die Pfarrgemeinde, so als junger Ministrant in Bodenmais. „Ich durfte dich schon ab dem Grundschulalter begleiten und mit Freude sehen, wie du dich mit all deinen, dir von Gott geschenkten Talenten prächtig entwickelt hast als Gruppenleiter, Lektor, stimmgewaltiger Chorsänger, gewiefter und humorvollen Redner, vielfältiger Mitverantwortlicher in zahlreichen Vereinen und geachteter Mitbürger der Marktgemeinde Bodenmais“, lobte Schlecht den jetzt studierten Religionspädagogen, Kolpingvorsitzenden und dritten Bürgermeister der Marktgemeinde Bodenmais. Aber „bei zuviel Weihrauch werden sogar die Heiligen rußig“, meinte der Diakon spaßeshalber, der Krenn gerne auch als seinen Nachfolger daheim gesehen hätte, „aber bekanntlich tut sich ja der Prophet in der Heimat schwer“. Nur ein Gemeindereferent, der Lebensfreude ausstrahlt und zugleich die Sorgen und Nöte der ihm Anvertrauten kennt, könne Menschen für das Reich Gottes gewinnen, könne den Himmel offenhalten. „Du hast das allemal drauf, lieber Tobias, und ich gratuliere deinem Pfarrer und dem gesamten Pastoralteam hier zu einem Mitarbeiter, der anpacken kann, der sich für nichts zu schade ist, der sich auch mal die Hände dreckig macht, weil er mit seiner Herde geht, anstatt nur „gscheid daherredet“. Geh deinen Weg mutig weiter, vertrau stets auf Gottes heilbringende Begleitung und so wirst du ein guter Mitarbeiter im Weinberg des Herrn sein, der vielen dir Anvertrauten zum Segen werden kann“, gab ihm der Redner noch mit auf den Weg.
In die Fürbitten wurden auch die verstorbenen Verwandten von Tobias Krenn, der seit dem 1. September 2022 in Haibühl und Hohenwarth wirkt, eingeschlossen. Für die Ministranten überreichte Romy Haselsteiner ein Präsent. Neben dem Herrgott, der sein Leben immer mit Segen begleitet hat, dankte der Gemeindereferent seiner Familie, dem Festredner und allen weiteren Geistlichen, den Mesnern, Ministranten, PGR, Frauengemeinschaft und vielen weiteren treuen Händen. Nach dem Segen stimmten alle in das feierliche Te Deum ein.
Die weltliche Feier schloss ich im neuen Pfarrheim St. Wolfgang an, wo für eine Bewirtung bestens gesorgt war. Bei lockeren Gesprächen verging die Zeit wie im Flug. Musikalisch bereicherten die vier Bläser sowie das Duo „Tobias‘545 Freude“ (Joli Haller und Walter Geiger). Die zahlreich eingegangenen Spenden gingen (auf Wunsch von Tobias Krenn) zugunsten der Renovierung seiner Heimatpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bodenmais. (Bericht und Bilder: Pfeffer)